Und wieder läuft die Zeit…

… denn die letzten acht Monate waren lang. Am Freitag 24.6. waren wir endlich wieder auf dem Meer. Vier Stunden Testfahrt mit Hilfsmatrose Thomas. Von Flaute bis 7 hatte der Atlantik alles für uns.

Zuerst ging es nach Süden, zum neuen Lavafeld, dann nach aussen vor den Windschatten der Insel und wieder zurück.

Rosebud im Juni 2022 mit neuem Bimini.
Vulkan und Lava vom Meer aus. In der Bildmitte (mit Sattel) der alte Vulkan Montane Todoque. Links dahinter der neue, raucht noch. Drum herum die Lava, wie sie jetzt schwarz auf der Landschaft liegt und sich rechts ins Meer ergoß.

Kaum fuhren wir mit einer halben Meile Abstand zur Küste nach Süden, da kommt im Funkgerät das MRCC Tenerife und informiert uns energisch eine Meile Platz zu lassen (blödes AIS!). Ein Zettel hängt in der Marina aus! Die NTM hatte ich gecheckt, keine Nachricht dazu. Na egal, das Foto hatten wir und sie haben ja auch Recht: wer weiß, was da jetzt unter der Oberfläche ist.

Die Baumabdeckung ist auch neu und hat innen vier Gurte zum Offenhalten bekommen. Klappt prima und so wie das auf diesem Bild aussieht, hatte ich es lange schon gewünscht: neue Leinen und das Vorliek ist auch ersetzt. (Beim Adenauer würde doch prima ein Windgenerator hinpassen, oder?)
Puerto de la Tazacorte von See aus. Rechts der graue Breakwater, links das das Dorf mit Promenade und Wohnblocks. Links oben auf der Hochebene noch etwas weiter ist das neue Haus. Der Vulkan wäre weiter rechts, noch nach Tazacorte am Bildrand rechts.
Das Gesicht der Crew ist auch deren Stimmung: das Starkwindfeld ausserhalb des Windschattens war ordentlich.

Auf dem Weg nach draussen nahm der Wind auf 25-30kt zu (Beschleunigungszone). Ich lies die Fock voll stehen mit dem 2. Reff im Groß – 8 kt über Grund bei 1m Welle und kaum Druck am Ruder – wundervoller Atlantik!
Da die Crew diese Faszination nicht vollständig teilte, drehten wir um, es wurde auch langsam Zeit. Hatte ja fast alles funktioniert, bis auf den Plotter der sich mehrfach abschaltete. Er will wohl nicht mehr.

Allerdings machte der Impeller mal wieder schlapp. Diesmal auf dem Weg nach drinnen: Motor überhitzt und Seewasserfilter trocken. Also Vorsegel wieder raus und halbwegs Kurs gehalten. Nach 30 Minuten war der neue Impeller im heißen Motor und eine Schraube vom Deckel unter dem Motor verschwunden. Kein Wunder, bei dem glitschigen Rumgerutsche auf dem Meer. Funktionierte aber auch so, sofort wieder da die Kühlung und alles dicht. Diesmal hat sich die Verzahnung im Inneren rundgedreht. Ich hab dann noch mal 5 bestellt.

Am nächsten Abend waren wir auf unserer ersten Fiesta in Los Llanos. Wir trafen viele der neuen Bekannten und es wurde spät und fröhlich. Für manchen jedoch Galgenhumor, wie man rechts erkennt!
Jedes Dorf hat einen Umzugswagen und Musik und Tanz dazwischen. Es ist nicht leicht zu verkraften, wenn auf einmal unser zerstörtes Todoque trotzdem einen Wagen schickt. Das ist wohl die Definiton von „jetzt erst recht“ oder wie die Nationalhymne sagt „unser Blut ist Lava“.

Alles kommt langsam wieder auf die Beine. Die Vorhaben beginnen „etwas zu werden“ und die Termine werden zunehmend eingehalten. Bis auf die Telefonfirma, das scheint aber normal zu sein. Nicht für alle läuft die Zeit wieder normal. Und außerdem sind jetzt erst mal drei Monate Ferien.

Beim nächsten Mal fahren wir nach La Gomera und zurück. Das war die Fahrt mit der ich vor zwanzig Jahren zum ersten Mal nach La Palma kam. Hasta luego!

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