Testfahrt 1 – Boddengewässer im Stettiner Haff 18./19.6.2021
Nach einem halben Tag Räumen, Verstauen und Checks waren alle Unterbringungen bezugsfertig und der Systemtest „Crew an Bord“ erfolgreich, gefolgt von „Ablegen bei 3 kt Wind“ und „Ausfahrt unter Maschine“. Alles in Allem erfreulich problemlos und mit recht wenigen neue Aufgaben.
Alle Fotos diese Beitrages sind von J.Bachmann.
Nachbar Jörg hilft mit Schleppen und mit klugen Kommentaren und weniger klugen Fragen 🙂 . Die neue Rettungsinsel ist an ihrem Platz und passt perfekt in die Halterung. Der neue Herd schaukelt, kann aber noch weiter nach vorn. Da die neuen Gasschläuche noch fehlen, hat das aber eh noch Zeit.
Die Bilge ist seit dem Desaster des Winterlagers trocken geblieben, und der Motor hält auch dicht und läuft wie eine Nähmaschine, nur rauer. Der Check im Motorraum ist bei Temperaturn am Anschlag des Thermometers eher kurz.
Alle Nasszellen sind in Betrieb und funktionieren ohne Probleme. Der Systemtest „alle Luken auf“ geht über das ganze Wochenende.


Als es Abends etwas erträglicher wurde, konnten wir noch die letzten Checks und Kleinstreparaturen erledigen.
Die Elektronik am Steuerstand wurde im Winter neu angeordnet und verkabelt. Ankerwinsch und die Beleuchtung an Deck wurden verändert.
Der Kompass scheint allerdings Luft gezogen zu haben. Mal abwarten, wie die Blase bei normalen Temperaturen aussieht.

Nach der Ausfahrt wurden alle drei Segel auf allen Kursen gefahren und auch gerefft. Die neue Takelage funktioniert, jedoch rutscht die Klemme des Großfalls durch, das Vorliek bekommt so keine Spannung. Da sie anders aussieht als ihre fünf Nachbarn, scheint der Vorbesitzer das Problem schon gakannt zu haben und einen weniger hochwertigen Erstatz findet ich in der Reihe der sechs.


Das Haff ist flach. Der Tiefenmesser zeigt seit einer Meile 3m. für das erste Mal „Anker Go“. Die Kette ist Niro, ohne Flicken, mit Längenmarkierungen und der Daltaanker hält sofort. Die Ankerwinsch geht ja nun auch wieder.
Der zweite Anker ist ein Pflug mit Leine. Dieser Test muss warten bis es wieder kühler ist.
Mit der Badeplattform kühlen wir ab und schauen noch mal auf das Wetter. Da mittlerweile Gewitter möglich sind, fahren wir zurück. Im Moterraum sind es gefühlte 60°C. Die Elektronik hält aber trotzdem tapfer durch. Systemtest „Motorraum in der Karibik“ bestanden!



Das war wieder ein Schritt Richtung Süden. Immer mehr Probleme lassen sich lösen und die Geschwindigkeit nimmt zu dabei. Noch einmal „ran an die Kabel“ und das Thema Elektrik ist vorerst erledigt.
Bis auf den Heckgenerator, der den unsäglichen Dieselgenerator ablösen wird. Mit Sprit kann das auch der Motor, und ich bin zunehmend auf dem Weg weg vom Fossil und hin zum Wind.
Leider hat sich noch heraus gestellt, dass der Vollpfosten von Vorbesitzer trotz Zusicherung auch die Gasanlage, die Gasflasche und die EPIRB hat ablaufen lassen. Die MMSI stimmt auch nicht. Alles wieder Orga und Kosten – solche Segler braucht kein Land!
Wenn diese Klinigkeiten erledigt sind, dann stehen die „high sophisticated“ Konfigurationen und Tests der Elektronik an. Das sind die Dinge, von denen wir früher träumten: ein Laptop, der den Autopiloten steuert oder alle Telemetriedaten auf dem Laptop, womöglich sogar auf dem Handy … echt? Sag mal, geht das?