Etappe 1: ABC und D!

Nach 6 Tagen und 5 Nächten sind wir am Morgen des 25.8. in Ijmuiden angekommen. Hier ist der Fahrtbericht.

Ursprünglich war die erste Etappe von Ückermünde nach Ijmuiden (NL) mit vier Fahrten geplant: Stopps in Sassnitz auf Rügen, Kopenhagen und Skaagen (DK). Aus Zeitgründen wurden Sassnitz und Kopenhagen schon vorher gestrichen und die drei Routen zu einer „ABC“ (2,5 Tage) zusammengelegt.

Die letzte Teilstrecke von Skaagen durch die Nordsee nach Ijmuiden (3 Tage) war „D“. In den ersten 48 Stunden stellte sich die Rosebud als Meilenfresser heraus, so dass wir uns immer wohler fühlten und dann am Abend vor der dritten Nacht entschieden, auch nicht Skaagen anzulaufen. Stattdessen am Morgen des dritten Tages also gleich rund Dänemark und Kurs Südwest nach Holland.

Das Setup des Bootes ist ideal für solch lange Strecken und alle Umbauten und Reperaturen des letzten Jahres erfüllen ihren Zweck. Wir hatten Proviant und Wasser für Wochen, und der Diesel an Bord reichte für fünf Tage Dauerfahrt unter Motor.

Tobias und ich fahren das zu zweit. Das Boot ist vorher für kleine Crews ausgerüstet worden. Zwei bis vier Personen sind die ideale Besatzung der Rosebud.

Die Rosebud in der Box in Ijmuiden

Ein Kommentar zu „Etappe 1: ABC und D!

  1. 2. Seetag: „Chili oder Erbseneintopf?“ Ralf hält mir aus dem Niedergang zwei Konservendosen entgegen. Ich muss wohl nicht geantwortet haben, denn Ralf hat aus meinem Gesichtsausdruck die Antwort selbst abgelesen. Schlussendlich gibt es Kartoffeleintopf, also eine mildere Variante und passender zu meiner bisherigen Diät bestehend aus Wasser und Brot. Tatsächlich kämpfe ich anfänglich mit meinem eigenen inneren Wasserstand. Zugegeben, es ist meine bisher längste Fahrt ohne Stopp. Und das allein ist für mich eine großartige Erfahrung.

    Dank des anfänglich moderaten Windes haben wir trotz des Wachsystems, wir sind ja nur zu zweit, genug Zeit zusammen. Nach einer Weile bin ich dann doch mental und in guter physischer Verfassung auf der Rosebud angekommen – und jede Meile ist schöner als die Vorhergehende.

    Zwischenzeitlich sind wir an der Nordspitze Dänemarks angekommen und die dort beginnende Nordsee ist zeitweise topfeben. Der Wind ist immer noch weg bzw. noch nicht da dank unseres Tricks, per Motor rund einen Tag vor dem Wind herzufahren. Der Mond spiegelt sich nachts in einer trägen Masse, die an die früheren Quecksilberthermometer erinnert. Dabei können wir jedoch das lehrbuchmäßig beschriebene Heranziehen einer Warmfront beobachten – allmähliche Wolkenbildungen von den höheren bis in die unteren Stockwerke. Rosebud zeigt ihre Zuverlässigkeit: Bei den späteren knapp 30 Knoten Rückenwind kam kaum ein Tropfen Wasser ins Cockpit.

    Retrospektiv habe ich wahrgenommen, dass dem Moment der Leinen fest eine ähnliche Magie innewohnt wie dem Moment der Leinen los… Vielen Dank für dieses Erlebnis lieber Ralf und für Dein Vertrauen, diese Fahrt mit mir zu unternehmen. Ich freue mich auf das nächste Mal, da bringe ich dann die Landratten von zu Hause mit. Tobias

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert